Dezember 5th, 2017 von
administer
Nachdem derzeit keine neuen maritimen Berichte zur Veröffentlichung anstehen, soll unsere Reihe zeitgenössischer Lyrik ergänz werden.
Die industrielle Landwirtschaft sehe ich als eines von zahllosen Beispielen für die menschen-/naturverachtende Handlungsweise (neoliberaler) Profitmaximierer ohne Rücksicht auf langfristige Interssen aller Bewohner der Biosphäre. Wut und Verachtung sublimierten zu diesem Gedicht, das zwar eine wesentliche Ebene des Originals einbüßt, doch zumindest die platte Ingnoranz des einzelnen Landwirts spürbar macht:

Feldröslein
Sah ein Bauer ein Röslein steh’n
Röslein auf seinem Felde.
War so zart und morgenschön,
Fuhr er schnell, es nah zu sehn.
Röslein, Röslein rot,
Röslein auf dem Felde.
Bauer sprach: „ich vergifte Dich –
Rose auf meinem Felde!“
Röslein sprach „ich steche nicht –
dass du mich nicht vernichten willst.“
Röslein, Röslein rot,
Röslein auf dem Felde.
Doch der Bauer besprühte es,
Röslein auf dem Felde.
Röslein krümmte sich und starb.
So erfolgreich ist Glyphosat!
Musst‘ es eben erleiden.
Röslein, Röslein tot
Röslein auf dem Felde.
(W.Goethe ~1827 + W.Merz 29.9.2017)
© W.Merz 2017
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August 6th, 2015 von
administer
Die Zeit an Bord hilft den Musen auf die Sprünge. Was zuvor schon Topher widerfahren ist übermannte nun auch Dieter erneut. Daher also hier eine weitere Weltpremiere gutbürgerlicher Dichtkunst:

Abenteuer heißt – jeder würde wetten –
nur immerzu ein Leben retten.
Mag man sich auch noch so zieren,
diese Ansicht muss ich revidieren.
Nämlich diese Dinge sind zu schaffen:
In größter Hitze Proviant beschaffen.
Vor dem Baden daran denken:
„Meine Brille nicht versenken!“
Auch Lästereien sind an manchen Tagen
Ganz cool und locker zu ertragen.
Ebenso mal in den Tag zu träumen
Von neuen Sphären, anderen Räumen.
Oder einfach nur mal sitzen
Und in der Sonne höllisch schwitzen.
Abenteuer sind oft ganz, ganz kleine.
Das ist es was ich hiermit meine.
(Dieter)
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Juli 24th, 2015 von
administer

Hier noch eine Fortsetzung aus unserer Reihe Kleinkunst:
Sonnenerhitzt,
Er schwitzt.
Ölt sich ein.
Springt rein.
Hinterlässt
Ölpest.
(Wolfgang)
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Juli 23rd, 2015 von
administer

Schon auf dem Schiff und tauchbereit
mit flockenweißem Popo
schwimmt der erste schambefreit
in blauem Wasser blanco.
Den fremden Leut‘ frohlocken
mit stolzem Langzeitpächter
ohne weiße Tennissocken
die eigenen Gemächter.
Wie schön ist es beim Wasserwippen
Kopf vor ins warme Nass zu dippen
tiefenentspannt Sundowner zu kippen
– ja so was nenn‘ ich Männertrippen.
(Topher)
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Oktober 27th, 2014 von
Wolfgang
Da auf Himbeerblau dank Dieter *) nunmehr ein Fenster zu zeitgenössischer Kunst aufgestoßen wurde, möchte ich nicht anstehen, hier eines meiner Frühwerke zum Besten zu geben.
ROSI
Rosi sponn:
sie nannte
Franz Joseph,
Joseph Maria,
Maria Magdalena,
Karl Gustav,
Gustav Adolf,
Hans Peter,
Johann Wolfgang.
Doch:
Rosi nannte
Rosinante Rosinante.
Echt!

(Wolfgang, ca. 1990)
*) P.S. genau genommen haben wir hier bereits am 2.4.2010 ein Kleinod aus der Feder von Rudi Arp veröffentlicht.
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